Stevia ist ein natürlicher Süßstoff, der aus der Pflanze Stevia rebaudiana (Süßkraut / Honigblatt) gewonnen wird.
Es hat die bis zu 300-fache Süßkraft von braunem oder weißem Zucker und ist für Diabetiker geeignet. Steviosid ist der wichtigste Inhaltsstoff der Steviablätter und für deren süßen Geschmack verantwortlich.
Die Pflanze ist in Paraguay und Brasilien beheimatet und wird dort seit Jahrhunderten von den Ureinwohnern (Guaraní-Indianer) bei der Zubereitung von Speisen und Getränken und als Heilpflanze verwendet. Sie nennen es heute noch ka'a he'ê (Süßes Kraut).
Mittlerweile wird Stevia auch in einigen anderen Ländern angebaut und weltweit vermarktet und verwendet. Die EU stuft es allerdings seit 1997 als Novel-Food ein und es wurde 2001 auf Grund "fehlender wissenschaftlicher Informationen" zur gesundheitlichen Unbedenklichkeit als Lebensmittel vom Markt genommen.
Wunderpflanze Stevia?
300 Mal süßer als Zucker - keine Kalorien.
Eine kleine Pflanze aus Paraguay könnte künftig Millionen Diabetikern und Übergewichtigen Hoffnung geben: Stevia. Sie senkt nachweislich den Blutzuckerspiegel, hat keine Kalorien, verhindert die Entstehung von Zahnbelag und ist dazu noch 300 Mal süßer als Zucker. Wo ist der Haken? Kritiker behaupten, die Einführung der Pflanze in der EU wird von der Zuckerindustrie unterwandert. Die setzt jährlich rund 60 Milliarden Euro in Europa um. Pro Kopf werden in Deutschland ca. 40 Kilo Zucker verbraucht.
Quellen: http://de.wikipedia.org * http://www.stern.de/
Nachtrag (11/2011):
Stevia darf ab sofort als Süßungsmittel in Speisen und Getränken innerhalb der EU verwendet werden. Das Europäische Parlament hat am 11. Nov. 2011 dafür endlich die Freigabe erteilt. Dies teilte das paraguayische Ministerium für Landwirtschaft (Sekt. Steviakammer) offiziell mit.
Am 2. Dezember erfolgt der offizielle Eintrag in den Codex Alimentarius der EU.
Die Zulassungsprozedur wurde 2003 vom damaligen Präsidenten der paraguayischen Steviakammer (Juan Carlos Fischer) initiiert. Schon im Juli 2011 wurde die Gesetzesänderung von den EU-Mitgliedsstaaten einstimmig beantragt und lag der zuständigen Kommission zur endgültigen Genehmigung vor.
Zurzeit beträgt die Anbaufläche für Stevia in Paraguay nur ca. 1.500 Hektar. Aufgrund der weltweit steigenden Nachfrage rechnet man in den nächsten Jahren mit einer Steigerung um das Zehnfache beim Anbau in PY. Dabei soll die neue Steviasorte ("Katupyry") helfen, die auch auf weniger anspruchsvollen Böden gut gedeiht und resistenter ist. Markteinführung wird noch vor Ende 2011 sein, wie das paraguayische Institut für Landwirtschaft (IPTA) mitteilt. Das biotechnologische Labor IAN hat bereits ca. 20.000 Setzlinge an lokale Steviabauern verteilt.